Das duale Bildungssystem

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Das duale Bildungssystem der Schweiz mit der Grundbildung in Betrieb und Berufsschule ist ein Erfolgsfaktor unserer Wirtschaft. Dieses System bietet motivierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine qualitativ hochstehende Ausbildung und einen direkten Zugang zum Arbeitsmarkt. Und es sorgt dafür, dass die Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz tief bleibt. Sehr wichtig ist die sogenannte Durchlässigkeit: Weiterbildungen sind allen Berufsleuten jederzeit möglich.

Die Grafik zeigt, wie sich die eigene Laufbahn über viele Jahre planen lässt. Die Karrierewege sind vielfältig und stehen allen Lernenden offen. Mit einer Berufsmaturität besteht die Möglichkeit, ein Bachelorstudium zu absolvieren. Damit stehen Berufsleute aus der Autobranche auf der gleichen Stufe wie diejenigen, die an einer Universität oder der ETH studieren.

> Berufsbildungsgrafik [PDF]
 

Bundesrat Schneider-Ammann: «Internationale Gäste sind regelmässig beeindruckt»

Das freiwillige Engagement der Betriebe und die nachfrageorientierte Ausbildung sind zwei Erfolgsfaktoren des dualen Berufsbildungssystems in der Schweiz, sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Johann Schneider-Ammann, im AGVS-Mitgliedermagazin «AUTOINSIDE» 03/2014.

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Herr Bundesrat Schneider-Ammann, die berufliche Ausbildung in der Schweiz ist ein Erfolgsmodell. Führen Sie das allein auf das duale Berufsbildungssystem zurück?
Johann Schneider-Ammann: Wir haben ein fantastisches System, das auf dem Prinzip der Dualität aufbaut. Ein entscheidender Faktor dabei ist die Freiwilligkeit der Betriebe. Durch sie sind die Motivation und das Engagement gross, und das kommt den Auszubildenden zugute. Vom Erfolg zeugt die Quasi-Vollbeschäftigung unserer Jugendlichen, sie finden schnell in den Arbeitsmarkt und bleiben dort. Das ist für mich das entscheidende Qualifikationsmerkmal unseres Systems.

Regelmässig kommen Delegationen aus dem Ausland, um sich über unser Berufsbildungssystem zu informieren. Wer war schon alles da?
Sie kommen von überall – A wie Algerien, S wie Spanien und Senegal, V wie Vereinigte Staaten und Vietnam. Und man will zum Beispiel wissen, warum es hier gelingt, quasi alle Jugendlichen zu beschäftigen. Und man will das Rezept der Dualität verstehen. Die Delegationen kommen dafür nach Bundesbern, ins Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung, aber auch in die Ausbildungsbetriebe.

Wie sind die Reaktionen?
Immer wieder für Erstaunen sorgt der Fakt, dass nicht einfach der Staat ausbildet, sondern er seine Rolle auf der theoretischen Seite einnimmt. Die internationalen Gäste sind beeindruckt, wie gut bei uns die Zusammenarbeit zwischen Schule und Firma funktioniert – und das erst noch in Freiwilligkeit. Wobei natürlich jede Firma eine langfristige Ambition hat und das heisst, man muss im Sinne der Zukunftssicherung in junge Leute investieren. Nur deshalb gelingt es auch, dass eben genau in den Sparten und Richtungen ausgebildet wird, die der Markt verlangt. Und durch das nachfrageorientierte Ausbilden wird der Berufseinstieg sehr viel schlanker.

Wie wichtig ist die Arbeit der Verbände im Bereich der Berufsbildung?
Die Verbände nehmen eine zentrale Rolle ein, weil sie federführend die Bildungsinhalte in ihrer Branche definieren und à jour halten. Sie wissen, wie sich die Technologie weiterentwickelt, sie können die Vorgaben machen, wie die Berufsbildung nachziehen muss.
 

Weiterführende Informationen

Beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI gibt es alle Informationen zur Berufsbildung in der Schweiz
 
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